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Freeride Filmfestival heuer erstmals im Netz: FFF Worldwide Show – #offpisteonline

Schau zu Hause: Wegen der ungewissen Situation rund um Kinobesuche und Grenzübertritte kann das Freeride Filmfestival nicht wie gewohnt stattfinden. Daher steigt am 17.12.2020 ein hochklassiges Online-Event mit Stargästen im Studio.

Die COVID-19-Situation hat die Welt fest im Griff. Deshalb kann das Freeride Filmfestival (FFF) nicht von Kino zu Kino in der D-A-CH-Region und Italien ziehen. Um aus dieser Not eine Tugend zu machen, gibt es eine besondere Premiere: die FFF Worldwide Show. Das Festival wird am Donnerstag, den 17. Dezember 2020, um 20 Uhr als Live-Stream aus einem professionellen TV-Studio in Innsbruck übertragen. Die Moderation und Präsentation finden in Deutsch und Englisch statt. Am Start sind neben den fünf großartigen nationalen und internationalen Filmen auch Protagonisten aus diesen Produktionen – unter Einhaltung aller geforderten Corona-Maßnahmen, versteht sich. Dazu gibt es sensationelle Preise der FFF-Partner zu gewinnen.

Die Corona-Situation zwingt die Organisatoren des Freeride Filmfestivals, neue Weg zu gehen. Wobei das Setting in einem State-of-the-Art-TV-Studio mit vier Kameras für Harry Putz auch Träume wahr macht: „Natürlich ist die Live-Atmosphäre in einem vollen Kinosaal nicht zu toppen. Aber ich habe mir schon immer gewünscht, das FFF einmal mit all den technischen Produktionsmöglichkeiten eines Studios zu präsentieren.“ Dieser Wunsch geht nun in Erfüllung und noch viel mehr, denn der Live-Stream wird erstmals in zwei Sprachen moderiert. Harry Putz ist für die Präsentation auf Deutsch zuständig und der neuseeländische Freeskier Neil Williman für jene auf Englisch.

Genau diesen Mehrwert für die weltweite Freeride-Community unterstreicht auch der zweite FFF-Organisator Volker Hölzl: „Alle Filme sind entweder auf Englisch oder haben englische Untertitel. Dadurch ermöglichen wir auch den Fans außerhalb des deutschsprachigen Raums, dass sie unmittelbarer Teil des Festivals werden. Um die Authentizität des Online-Events zu unterstreichen, begrüßen wir Studiogäste und machen Live-Schaltungen zu Protagonisten, die nicht nach Innsbruck kommen können.“ Denn das FFF 2020 hat so viele internationale Produktionen am Start wie noch nie: Neben der D-A-CH-Region gibt es auch einen isländischen und norwegischen Beitrag (Details zum Programm und den Filmen siehe weiter unten).

Tickets, Verlosungen und Award

Wer beim Freeride Filmfestival 2020 dabei sein will, besorgt sich über www.freeride-filmfestival.com im Vorfeld einen individuellen Zugangscode für den Live-Stream. Die Tickets kosten 9 Euro und gelten auch für das Nachschauen des Events. Ein weiterer Bonus ist eine speziell produzierte Version des gesamten Streaming-Abends. Weitere Details zu Ticketverkauf, Programm und Verlosung der grandiosen Preise der FFF-Partner finden sich auf der Website www.freeride-filmfestival.com. Zudem wird das Festival auf allen Social-Media-Kanälen unter dem Hasthtag #offpisteonline begleitet.

Eine weitere Premiere bei diesem Online-Event ist der POW Film Award, der in Kooperation mit Protect our Winters Europe verliehen wird. Der mit 1.000€ vom FFF ausgeschriebene Preis richtet sich an Freeride-Filme, die einen ausdrücklichen Beweis für aktives klimabewusstes Handeln erbringen, ohne mit dem Finger auf andere zu zeigen. Ein weiteres wichtiges Kriterium ist, dass völlig auf maschinengetriebene Aufstiegshilfen verzichtet wird. Neben dem Preisgeld wird die siegreiche Produktion mit einer von einem Künstler angefertigten Trophäe und dem „FFF+POW Film Award Laurel“ ausgezeichnet.

Das Programm – shred@home & film@home

Die Filmauswahl des FFF 2020 ist so international wie noch nie und gleichzeitig lokal verankert. FFF-Organisator Harry Putz ist von der Mischung und Thematik der gewählten Filme begeistert. „Die Produktionen vereint nicht nur der Slogan ’shred@home & film@home‘, sondern sie zeigen auch eine Bandbreite an filmischen und kreativen Umsetzungen: vom stilvollen Ambiente- und Atmosphären-Film über die psychische Hardcore-Belastung in den Bergen zu Beginn des Corona-Lockdowns bis hin zu Slapstick und einem kompletten Solo-Projekt.“ Worauf Putz ebenfalls sehr stolz ist: „Dass wir damit unsere Initiative ‚Freeride for Future‘, die wir vergangenes Jahr ins Leben gerufen haben, weiter vorantreiben. Damit wollen wir den Bewusstseinswandel und einen verantwortungsvollen Umgang mit den natürlichen Lebensräumen fördern.“

Schweizer Liebe und Corona-Sinneswandel

Der Headliner des FFF 2020 ist die Produktion „From Switzerland with Love“. Hauptdarsteller ist Laurent De Martin, ein international renommierter Freeskier aus der Westschweiz. Er ist viel in der Welt herumgetingelt, nun lädt er Athleten aus Nah und Fern in seine Heimat ins Wallis ein, um dort die verschiedenen Terrains und Spielarten auszukosten. Laurents Zuhause sind die „Dents du Midi“ („Die Zähne des Südens“), sieben Dreitausender im französischsprachigen Teil der Schweiz. Das Ergebnis ist ein Freeskiing-Potpourri von Street bis Backcountry, mit einem fetten Gastauftritt des FFF-erprobten Mathieu Schaer. Präsentiert in absolut stimmiger, familiärer Atmosphäre und mit einem Soundtrack, der unter die Haut geht. Einen Film mit so viel „Freestyle“ hat’s beim FFF schon lange nicht mehr gegeben!

Im österreichisch-deutschen Film „Metanoia“ rückt die COVID-19-Pandemie plötzlich ganz nahe. Wenige Tage vor dem Lockdown am Freitag, den 13. März 2020 bricht die Mountain Tribe Crew in die Ötztaler Alpen auf. Ziel ist eine alte Grenzhütte am Timmelsjoch. Dort will die Gruppe neben Skitouren und Big Lines auch die Grenzen von Freundschaft und Gesellschaft ausloten. Doch das Unterfangen wird zum Grenzgang der anderen Art. Statt lustiger Abende gibt es knallharte Diskussionen. Dazu intensiven Kontakt zu Polizei und den Familien zu Hause. Metanoia steht für einen zunehmenden Sinneswandel, der sich im Zug des Films bei den Athleten und dem Filmteam breitmacht. Die Kamera ist dabei immer on. Wird am Anfang noch gewitzelt und auf der Gitarre der Corona Blues gespielt, gesellt sich im Lauf der Tage bitterer Ernst unter die Truppe.

Im hohen Norden und den Tiroler Untiefen

Zwei Produktionen des FFF 2020 entführen uns weit hinauf in den Norden Europas. In „Fjörd Lines“ nimmt uns Snowboarder Runar Petur in seine Lieblingsgegenden in Island mit. Wie der Name verrät, geht es um die einzigartigen Fjordlandschaften Islands. Es sind spektakuläre Aufnahmen, die uns Filmemacher Víðir Björnsson zeigt. Gleichzeitig strahlen sie eine Ruhe und magische Verbundenheit aus, die fast zur Melancholie verleiten. Verantwortlich dafür ist vor allem der individuelle Style von Runar Petur, wenn er eins mit seinen Lines wird.

Mindestens ebenso individuell ist der Film „Billøs/Carless“ vom Norweger Andreas Køhn. Billøs heißt auf Deutsch sorglos, und carless (autolos) ist Andreas, weil ihm eine Reparatur für seinen PKW zu teuer kommt. Deshalb verzichtet er komplett auf diesen Luxus, steigt auf das Fahrrad um und tourt damit seit zwei Jahren in die Gebiete Bodø, Lyngen und Lofoten.Andreas Køhn ist ein Einzelgänger und ein bisschen ein Eigenbrötler ebenso. Das gibt er ganz offen zu. Dazu zählt auch sein Drang zur Reduktion von Emissionen. Dieser Film ist „simple & basic at its best“. Fast alles selbst gefilmt und außer einer Fahrt mit der Fähre auf die Lofoten gibt es nur Muskelkraft. Andreas lässt sich weder von Regenfällen noch vereisten Unterlagen stoppen und schaut mit viel Selbstironie immer in eine bessere Zukunft: „Der nächste Monat wird großartig. Der nächste Monat.“

Zu guter Letzt noch etwas höchst Satirisches. In „Der Tiroler und sein Piefke – Teil 2“ präsentiert Filmemacher Michael Bernshausen einen ewigen Klassiker aus den Tiroler Alpen. Ein Einheimischer, in diesem Fall Roman Rohrmoser aus dem Zillertal, und ein Deutscher, Felix Wiemers aus Hessen, üben sich in allerlei Verständigungsschwierigkeiten. Was die beiden verbindet: Skifahren auf höchstem Niveau. Die Grundlage für diese Skifilm-Persiflage bietet die erfolgreiche TV-Serie „Die Piefke-Saga“ aus den frühen 1990er-Jahren. Bernshausen hat sich an diesem Klassiker orientiert und legt nun nach Teil 1 von „Der Tiroler und sein Piefke“ die Fortsetzung nach. Erneut zeichnet er mit einer starken Note schwarzem Humor ein Porträt der ewigen Hassliebe zwischen Österreichern und Deutschen. Wie ernst die sprachlichen und kulturellen Missverständnisse gemeint sind, soll das Publikum selbst entscheiden.

Details zu den einzelnen Filmen:

https://www.freeride-filmfestival.com/filme-2020