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Bergwacht Chiemgau absolviert Übung mit dem RECCO SAR-Helikopter-Detektor

Diese beiden Geräte sind wichtiger Bestandteil der Vermisstensuche in Bayern: Seit Herbst 2021 ist jeweils ein RECCO SAR-Helikopter-Detektor an den Bergrettungswachen in Bad Reichenhall und Sonthofen stationiert. Am Freitag, 13. Januar 2023, übten die Bergwacht Chiemgau und die Polizeihubschrauberstaffel Bayern in Oberjettenberg an der Reiteralpe ganztägig gemeinsam mit dem neuen Personensuchsystem.

Der RECCO SAR Helikopter-Detektor wird abflugbereit gemacht. © Hansi Herbig/RECCO

Der RECCO SAR-Helikopter-Detektor ermöglicht ganzjährig  eine schnelle Vermisstensuche in unwegsamem Gelände. Das Ortungssystem wird von der Bergwacht Bayern und der Polizeihubschrauberstaffel Bayern betrieben. Die 70 Kilogramm schweren Suchgeräte in der Form einer Boje senden und empfangen ein gerichtetes Radarsignal und werden an einem Stahlseil unter dem Helikopter angehängt. Damit können die Retter in kurzer Zeit große Gebiete nach vermissten, verirrten, erkrankten und verunfallten Personen absuchen, die einen RECCO Reflektor bei sich tragen. Das „Search And Rescue“ (SAR)-System ist eine Weiterentwicklung des seit 1983 existierenden RECCO-Lawinenrettungssystems und ermöglicht das ganze Jahr über die Personenortung in unwegsamem Gelände.

„Wir haben in Bayern etwa 9000 Rettungseinsätze im Jahr, davon sind ungefähr 300 Vermisstensuchen. Allein im Chiemgau haben wir durchschnittlich jährlich 50 Vermisstensuchen, die uns bisweilen sehr fordern“, berichtet der Leiter der Bergwacht Chiemgau, Dr. Klaus „Nik“ Burger. Bei Alarmierungen über vermisste Personen gehen die Notrufe regelmäßig erst zeitverzögert bei der Bergwacht ein. Deshalb sei oftmals Eile geboten und es sei besonders wichtig, dann schnell und effektiv suchen zu können. „Wenn die gesuchte Person einen RECCO Reflektor bei sich hat, hilft uns das ganz entscheidend, schnell und großflächig die Suche einzuleiten.“

Zwar bestehe die Möglichkeit, dass mit dem Detektor auch andere elektronische Geräte gefunden würden, so Dr. Burger weiter. Aber verlassen sollte man sich darauf keinesfalls, stellt der Bergwacht-Leiter klar. Bei der dramatischen Suche nach einem  vermissten Bergsteiger am Hochkalter im September letzten Jahres spürten die Bergwacht und die Polizeihubschrauberstaffel beispielsweise einen Rucksack mit einem Laptop und einen Wetterballon mit Halbleitern auf. „Ganz entscheidend ist aber, dass die Person einen Reflektor bei sich hat. Das ist absolute Grundvoraussetzung für eine effiziente Suche mit dem RECCO-SAR-Detektor.“

Mit dem RECCO SAR-Helikopter-Detektor lässt sich bis zu ein Quadratkilometer innerhalb von sechs Minuten nach vermissten, verirrten, erkrankten und verunfallten Personen absuchen. © Hansi Herbig/RECCO

Bei der Übung am Freitag konnten die Bergretter und die Polizeipiloten neben dem An- und Abhängen der Boje sowie dem Abheben und der Landung vor allem die Suche mit dem RECCO-SAR-Helikopter-Detektor in der Luft nach mit RECCO Reflektoren ausgestatteten Suchobjekten trainieren. „Der Schwerpunkt der heutigen Übung lag in der Bedienung des Ortungsgeräts aus dem Hubschrauber“, verdeutlicht David Pichler, der  Geschäftsführer der Bergwacht Chiemgau. „Die Operator üben im Hubschrauber, wie man die Signale richtig einpegelt und den Suchkreis eingrenzt, sodass man den gesuchten Reflektor am Schluss im Maximalempfangsbereich hat.“ Danach habe man am Boden auch die Übung des RECCO Handsuchgeräts geübt: „Wenn wir mit dem Hubschrauber mit der Grobsuche begonnen haben, geht es am Boden weiter, wo mit dem Handteil die Feinsuche erfolgt.“

Trainings wie diese führen die zehn ausgebildeten RECCO Helikopter-Operatoren der Bergwacht Chiemgau regelmäßig zweimal im Jahr mit dem RECCO SAR-Helikopter-Detektor durch. „Solche Übungen sind sehr wichtig, weil wir unser Handwerkszeug beherrschen müssen“, so Michael Vierling, Beauftragter für die Luftretter der Bergwacht Chiemgau. Bei echten Einsätzen könne man schließlich nicht mehr üben. Dann gehe es möglicherweise schon um Leben und Tod, und der gesamte Ablauf müsse zeitkritisch abgearbeitet werden. „Deshalb ist es enorm wichtig, dass man es oft übt, damit diese Verfahren dann alle funktionieren und der RECCO Operator in der Lage ist, aufgefangene Signale richtig zu interpretieren und eine gesuchte Person entsprechend zu orten.“

Polizeihauptkommissar Matthias Füller bestätigt von Seiten der Polizeihubschrauberstaffel Bayern die Vorzüge des RECCO SAR-Helikopter-Detektors: „Er bringt uns viele Vorteile, weil wir wesentlich schneller große Suchbereiche absuchen können. Wir können in 100 Meter Flughöhe bei einer Geschwindigkeit von 100 km/h und einem Suchstreifen von 100 Meter Breite bis zu einem Quadratkilometer in sechs Minuten absuchen.“ An der Suche beteiligt seien im Hubschrauber der Pilot und der Außenlastoperator von der bayerischen Polizeihubschrauberstaffel, welche mit der Bayerischen Bergwacht zusammenarbeiten, die den RECCO SAR Operator stellt.

Die RECCO Reflektoren sind in Outdoorkleidung, aber auch Rucksäcken, Mountainbikehelmen oder Fahrrad- und Wanderschuhen von über 150 Herstellern integriert sowie separat zur nachträglichen Montage im Handel erhältlich.

Weitere Informationen zu RECCO Reflektoren unter www.recco.com