Tiphanie Perrotin (FRA), Blake Moller (USA), Jessica Hotter (NZL) und Maxime Chabloz (SUI) holen die FWT-Titel
Manuela Mandl (AUT), Victor De Le Rue (FRA), Sybille Blanjean (SUI) und Maxime Chabloz (SUI) heißen die Siegerinnen und Sieger des Xtreme Verbier 2022. Beim zweiten Teil der Freeride World Tour (FWT) Finals wurden auf dem legendären Nordhang des Bec des Rosses (3.223 m) auch die neuen Weltmeisterinnen und Weltmeister ermittelt. Die Titel gingen an Tiphanie Perrotin (FRA), Blake Moller (USA), Jessica Hotter (NZL) und Maxime Chabloz (SUI).
Der Wettkampf fand bei traumhaftem Sonnenschein statt. Nach den geringen Schneefällen der letzten Wochen entschieden sich die Veranstalter gegen einen Start am Gipfel des Bec des Rosses. Sie ermöglichten es den Fahrerinnen und Fahrern stattdessen, in dem felsdurchsetzten Hang zwischen drei Starts auf circa 3.000 Meter Höhe auszuwählen. Das Ziel lag 400 Höhenmeter tiefer auf 2.600 Meter.
Snowboard Damen
Der Auftakt am Bec des Rosses gehörte den Snowboarderinnen und der Weltmeisterin von 2018, Manuela Mandl (AUT) aus Wien. Die erfahrene 33-Jährige hatte in Verbier noch nie gewinnen können. Sie begann am Start 1 und navigierte zu einem technisch anspruchsvollen hohen Sprung, den sie souverän stand. Dann legte sie drei weitere Airs hinterher. Die Jury belohnte den Auftritt mit 82,33 Punkten. Erika Vikander (USA), die in der Gesamtwertung knapp vor Tiphanie Perrotin (FRA) in Führung gelegen hatte, begann an Start 3 und antwortete mit einem kontrollierten Run mit drei Sprüngen – 71,67 Punkte für die 31-Jährige. Damit blieb die Tür für Perrotin offen, die schon das erste FWT-Finale in Fieberbrunn gewonnen hatte. Die Französin zeigte einen flüssigen Lauf mit zwei Sprüngen, blieb aber im Auslauf im Schnee hängen und erhielt dafür Punktabzug. Mit 56 Punkten wurde sie Dritte.
„Ich hatte eigentlich eine andere Linie vorbereitet. Dann sah ich den Vorläufer und entschied mich um“, berichtete Manuela Mandl. „Ich wählte eine Linie, die ich schon lange einmal fahren wollte. Ich musste sehr kämpfen, um die Fahrt durchzuhalten. Es war immer mein Ziel gewesen, hier zu gewinnen. Heute kommt es überraschend. Umso glücklicher bin ich jetzt!“
Da nur die besten drei Ergebnisse der fünf Tourstopps in die Wertung eingingen und die beiden FWT-Finals mit der 1,25-fachen Punktzahl der ersten drei Stopps belohnt wurden, zog Perrotin (30.500 P.) in der Gesamtwertung knapp an Vikander (30.000 P.) vorbei. Damit eroberte die 33-Jährige gleich in ihrer ersten FWT-Saison die Krone der FWT-Weltmeisterin.
Snowboard Herren
Der Sieg bei denSnowboardern ging an Victor De Le Rue (FRA). Der Titelverteidiger war nach enttäuschenden Ergebnissen in den ersten drei Events nicht für das Finale qualifiziert, aber mit einer Wildcard am Start. Der 32-Jährige legte zwei 360s in den Hang und ließ eine rasante Straight Line folgen. Mit 89,33 Punkten übertraf er Blake Moller (USA), den Gesamtführenden undSieger der FWT-Events von Fieberbrunn und Andorra. Der 21-Jährige zeigte einen soliden Air sowie einen massiven, sicher gestandenen Backflip und erhielt für diesen Auftritt 84,67 Punkte. Platz drei sicherte sich Camille Armand (FRA), der zwei Airs, einen 360 und einen Backflip sprang, bei letzterem aber einen Salto nach der Landung schlug.
Der Weltmeistertitel ging an Blake Moller (USA). Zweiter der Gesamtwertung ist Camille Armand (FRA) vor Cody Bramwell (GBR), der heute nach einem Sturz Sechster wurde. „Wir haben mit schwierigen Bedingungen gerechnet, aber es waren so ziemlich die besten, die wir in diesem Jahr hatten“, schwärmte Blake Moller (USA) im Ziel. „Mein Saisonauftakt in Spanien lief nicht so gut, aber dann wurden meine Ergebnisse bei jedem Stopp besser, und jetzt könnte ich nicht glücklicher sein.“
Ski Damen
Im Feld der Skifahrerinnen setzte sich mit Sybille Blanjean (SUI) ein Rookie durch. Die 22-Jährige fährt ihre erste Saison auf der FWT und glänzte mit zwei hohen Drops sowie zwei Airs. Mit 75,67 Punkten gewann sie vor Hedvig Wessel (NOR), die als Zweite der Gesamtwertung ins Rennen gegangen war. Die 26-Jährige stand einen hohen Air sowie einen weiten Drop sehr sauber und erhielt 71,33 Punkte. Dritte wurde Olivia McNeill (CAN), die als einzige am Starttor 3 begann und mit ihrem technisch anspruchsvollen Run 69,33 Punkte sammelte.
„Heute Morgen war ich so verängstigt, dass ich in den Armen meines Vaters geweint habe“, berichtete Sybille Blanjean. „Aber ich bin hochgegangen und habe mir einfach gesagt, dass ich Spaß haben muss. Der Lauf war wirklich hart, aber ich habe es geschafft, durchzuhalten. Es ist mein erster Podestplatz bei der Tour, und dass es auch noch ein Heimsieg ist, bedeutet mir wirklich viel!“
Der Gesamtsieg ging an Jessica Hotter (NZL), die nach ihren Siegen von Fieberbrunn und Andorra sowie ihrem zweiten Platz in Kanada das Ranking souverän anführte, heute aber nach einem Sturz nur Fünfte wurde. Platz zwei holte sich, wie schon 2020 und 2021, Hedvig Wessel (NOR). Dritte wurde in ihrer zweiten FWT-Saison die 20-jährige Olivia McNeill (CAN).
Ski Herren
Als Gesamtführender kam er nach Verbier, mit dem Xtreme-Sieg und dem FWT-Weltmeistertitel kehrt er nach Hause zurück: In seiner ersten Saison auf der FWT räumte Maxime Chabloz (SUI) gleich voll ab. Der 20-Jährige, der schon in Andorra und Kanada gewonnen hatte, stand mehrere Airs, einen Leftside 360 und einen Backflip. An seine 95,33 Punkte kam niemand heran. Zweiter wurde der Gesamtzweite des Vorjahres, Ross Tester (USA). Der 23-Jährige sammelte 92 Punkte, unter anderem mit einem hohen Cliffdrop und einem sauberen Leftside 360. Dritter wurde Carl Regnér Eriksson (SWE). Der 29-Jährige legte zwei 360s und einen Backflip in den Hang und erhielt damit 91,33 Punkte.
Das Siegertrio von Verbier liegt auch in der Endabrechnung der Gesamtwertung vorne: Maxime Chabloz (SUI) gewinnt die FWT 2022 vor Carl Regnér Eriksson (SWE) und Ross Tester (USA). „Es waren sehr emotionale Wochen – nach zwei Siegen erwartet jeder, dass man wirklich gut abschneidet“, resümierte Maxime Chabloz. „Umso härter war das enttäuschende Ergebnis in Fieberbrunn. Jetzt hierher zu kommen und mit Unterstützung des Heimpublikums zu gewinnen, ist einfach unglaublich!“
Überschattet wurde der Xtreme von einem heftigen Sturz des spanischen Skifahrers Aymar Navarro. Er ist außer Lebensgefahr und wurde mit Verdacht auf Schulter- und Kopfverletzungen zu weiteren Untersuchungen ins Krankenhaus gebracht.
Ranglisten und weitere Informationen unter www.freerideworldtour.com sowie auf den Social-Media-Kanälen der FWT.