Valentin Rainer (AUT) wird Vierter, Max Hitzig (GER) Sechster • Manuela Mandl (AUT) sichert sich zum Karriereende Platz zwei
Fieberbrunn, Österreich – 16. März 2023: Beim vierten Stopp der Freeride World Tour (FWT) 2023 in Fieberbrunn in Österreich holten Jonathan Penfield (USA) und Katie Anderson (CAN) auf dem Snowboard sowie Arianna Tricomi (ITA) und Andrew Pollard (USA) auf Ski die Siege in ihren Kategorien. Valentin Rainer (AUT) belegte einen starken vierten Platz und behauptet damit seine Führung in der Ski-Gesamtwertung, Fieberbrunn-Vorjahressieger Max Hitzig (GER) landete auf Platz sechs. Die frühere Snowboard-Weltmeisterin Manuela Mandl (AUT) sicherte sich Platz zwei und erklärte danach ihren Rücktritt von der FWT.
Nachdem ein Startversuch am Montag wegen schlechten Wetters abgebrochen worden war, präsentierte sich der Wildseeloder heute unter strahlendem Sonnenschein und mit einer pulvrigen Neuschneeschicht. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer konnten zwischen zwei Startplätzen auf 2.119 und 2.090 Meter wählen, bevor sie sich in den felsdurchsetzten 580-Höhenmeter-Hang stürzten. Beim ersten von zwei Events der FWT Finals wurde im Gegensatz zur ursprünglichen Planung nur ein Lauf durchgeführt, da am Wildseeloder danach noch ein FWT Challenger Wettkampf abgehalten wurde.
Snowboard Herren
Der Auftakt in Fieberbrunn gehörte den Snowboardern. Jonathan Penfield (USA), bisher Dritter der Rangliste, holte sich mit einem weiten, technisch anspruchsvollen Transfer-Sprung und mehreren Airs mit unterschiedlichen Grabs 90,67 Punkte und damit den Sieg. Rang zwei ging an den Gesamtführenden Ludovic Guillot-Diat (FRA), der auf zwei Airs und ein Double Cliffdrop im oberen Bereich noch vier Sprünge folgen ließ und 87,67 Punkte einfuhr.Dritter wurdeKicking-Horse-Sieger Liam Rivera (MEX) der mit einem Backflip, einem nicht ganz sauberen Backside 360 und einem Air 85,33 Punkte sammelte.
In der Rangliste führt weiterhin Ludovic Guillot-Diat. Jonathan Penfield hat sich vor Liam Rivera auf Platz zwei geschoben. „Das Warten hat sich gelohnt, wir hatten großartigen Schnee. Mein Run hat großen Spaß gemacht“, jubelte Jonathan Penfield im Ziel.
Snowboard Damen
Katie Anderson (CAN), die deutliche Spitzenreiterin nach Siegen in Spanien und Andorra, krönte sich in Fieberbrunn vorzeitig zur Snowboard-Weltmeisterin. Nach zwei Airs im oberen Bereich, einem technischen Sprung aus einem engen Couloir heraus und zwei weiteren Airs vergaben die Judges 70,67 Punkte. Das war der Sieg vor der Weltmeisterin von 2018, Manuela Mandl (AUT). Die Wienerin war nach Verletzung erstmals in dieser Saison am Start und begann mit einer technischen Passage in einem Couloir. Dann ließ sie mehrere Sprünge über Wächten und einen kleinen Cliffdrop folgen – 69,33 Punkte für ihren soliden Run. Dritte wurde Anna Orlova.
In der Gesamtwertung liegt Katie Anderson uneinholbar auf Platz eins vor Orlova und Estelle Rizzolio (FRA). „Ich hatte viel Spaß und der Schnee war super“, freute sich die Kanadierin im Ziel.
Manuela Mandl verabschiedete sich nach dem Event vom Wettkampfzirkus: „Ich fahre jetzt seit über 15 Jahren bei Freeride-Wettbewerben mit. Ich denke, das war mein letzter Auftritt auf der großen Bühne, mein letzter Run auf der Freeride World Tour. Es war eine großartige Zeit und ich hatte heute einen super Abschluss hier. Es ist an der Zeit, der nächsten Generation die Bühne zu überlassen. Danke an alle, es war mir eine Ehre!“
Ski Damen
Bei den Skifahrerinnen siegte die dreifache Weltmeisterin Arianna Tricomi (ITA), in Fieberbrunn mit einer Wildcard am Start, mit 80,67 Punkten. In ihrem typischen Style überzeugte sie mit einem technischen Double Cliffdrop zu Beginn, fuhr dann schnell und flüssig weiter und zeigte noch einen Air sowie einen Leftside 360. Zweite wurde Moguls-Olympiasiegerin Justine Dufour-Lapointe (CAN), die bei ihrem soliden Run mehrere Sprünge hintereinander reihte und 68,33 Punkte holte. Platz drei ging an Megane Betend (FRA).
Die beiden bisher Führenden der Rangliste, Addison Rafford (USA) und Molly Armanino (USA), stürzten beide, sodass Justine Dufour-Lapointe nun die Führung vor Armanino und Betend übernommen hat.
„Ich hatte viel Spaß, ich bin sehr schnell gefahren und wollte unbedingt einen 360 zeigen. Das ist mir gelungen, also bin ich happy. Es ist magisch, wieder bei der Tour dabei zu sein“, jubelte Arianna Tricomi.
Ski Herren
Den Sieg bei den Skifahrern sicherte sich Andrew Pollard (USA), der mit einemLeftside 360 im steilen oberen Bereich startete und dann das berüchtigte Häusl Cliff bewältigte, bevor er einen weiteren Leftside 360 und drei Airs im unteren Bereich folgen ließ – 86 Punkte für den Amerikaner. Zweiter wurde FWT-Titelverteidiger Maxime Chabloz (SUI), der mit zwei Backflips,einemLeftside 360 und einem Cork 720insgesamt 84,33 Punkte sammelte. Bronze ging an Oscar Mandin (FRA),der mit einem Air amHäusl Cliff, einem Flatspin und zwei weiteren Sprüngen 83,33 Punkte kassierte.
Der Gesamtführende Valentin Rainer (AUT) stand ebenfalls einen weiten Sprung am Häusl Cliff und ließ dann einen 360, einen mit leichter Rücklage gelandeten Backflip sowie noch einen Air folgen. 81,67 Punkte bedeuteten am Ende Rang vier.„Ich habe mich heute eine Stunde vor dem Run am Daumen verletzt, aber dafür war der Run noch sehr gut – nicht das Beste, aber recht solide, das passt“, kommentierte er im Ziel.
Fieberbrunn-Vorjahressieger Max Hitzig (GER) aus St. Gallenkirch begann mit einem riesigen Sprung im steilsten Bereich, ließ einen 360 und einen Backflip folgen, stürzte aber nach einem weiteren 360 und wurde mit 64 Punkten Sechster. „Der Schnee war super, es hat Megaspaß gemacht“, sagte er nach seinem Lauf. „Unten war ich leider etwas übermotiviert und bin bei dem 360 zu weit gesprungen. Aber insgesamt war es einer meiner besten Runs und ich bin sehr happy.“
Valentin Rainer behauptet damit im Gesamtklassement knapp seine Führung vor Maxime Chabloz. Andre Pollard verdrängt als neuer Dritter Max Hitzig auf Platz vier.
Die FWT Finals werden nun vom 25. März bis 2. April 2023 in der Schweiz fortgesetzt, wo beim Yeti Xtreme Verbier am berühmt-berüchtigten Bec des Rosses die Entscheidung über die Weltmeistertitel fallen wird. Weitere Informationen unter www.freerideworldtour.com und auf den Social-Media-Kanälen der FWT.