Der Polizeihubschrauberstaffel Bayern und der Bergwacht Bayern steht das Ortungssystem ab sofort zur Verfügung
Premiere für Deutschland: Seit diesem Herbst stehen in Bayern zwei RECCO-SAR-Helikopter-Detektoren bereit. Damit ist nach Österreich, der Schweiz und Italien nun ein weiteres Alpenland mit dem Ortungssystem für die Suche nach Vermissten und die Lokalisation von verunfallten oder hilfsbedürftigen Personen in der freien Natur ausgestattet. Die SAR-Detektoren sind an den Bergrettungswachen in Sonthofen und in Bad Reichenhall stationiert und werden von der Bergwacht Bayern und der Polizeihubschrauberstaffel Bayern in Zusammenarbeit mit dem Hersteller RECCO betrieben.
Die RECCO-Technologie wird schon seit Jahren weltweit als elektronische Methode zur Lawinenverschüttetensuche eingesetzt – auch in Bayern, wo Bergretter bereits seit langem am Boden mit RECCO-Detektoren arbeiten. Der SAR-Helikopter-Detektorerweitert den Anwendungsbereich der RECCO-Technologie um die ganzjährige Rettung von Personen, die in der freien Natur vermisst werden, verunfallt oder in Not sind. Dieser 80 Kilogramm schwere, bojenförmige Detektor wird an einem zehn Meter langen Seil zentral unter dem Helikopter eingehängt und ist eine Weiterentwicklung des seit 1983 etablierten RECCO Lawinenrettungssystems. Damit können die Flugretter in nur sechs Minuten ein Gebiet von einem Quadratkilometer genauestens absuchen. Neben der kürzeren Suchzeit kann der helikoptergestützte Detektor auch den Zeitaufwand und das Risiko für die Rettungskräfte bei Sucheinsätzen reduzieren. Mit den beiden neuen Geräten in Sonthofen und Bad Reichenhall stehen nun weltweit 24 RECCO SAR-Helikopter-Detektoren in acht Ländern bereit, davon sieben in Nordamerika und 17 in Europa.
„Die Sicherheit der Bürger hat für uns hohe Priorität“, betonte Peter Kreuzer, Leiter Flugbetrieb der Polizeihubschrauberstaffel Bayern. „Mit der Einführung der neuen Detektoren können wir hier in Zusammenarbeit mit der Bergwacht Bayern wieder einen großen Schritt nach vorn machen, indem wir unseren Werkzeugkasten für die Suche nach vermissten Personen sinnvoll erweitern.“
Fredrik Steinwall, der CEO von RECCO, ergänzte:„Deutschland ist einer der wichtigsten Outdoor-Märkte der Welt, was die Zahl der Freizeitaktivitäten und die Zahl der jährlichen Suchaktionen nach vermissten oder verletzten Personen betrifft. Zwei RECCO SAR-Hubschrauberdetektoren im Land zu haben, die von der Polizei und der Bergwacht genutzt werden, ist für uns von entscheidender Bedeutung. Schließlich ist es unser Ziel, den Suchprozess für die Rettungsteams auf der ganzen Welt schneller und sicherer zu machen.“
Die Funktionsweise des SAR-Helikopter-Detektors
Der SAR-Helikopter-Detektor sendet beim Überflug ein gebündeltes Radarsignal aus. Trifft das Signal auf einen speziellen RECCO-Reflektor, wird das Signal zurückgesendet und leitet die Retter zur Position der gesuchten Person. Ein Spezialist der Bergwacht bedient die Steuereinheit des Detektors aus dem Hubschrauber. Um den flächendeckenden Einsatz mit dem Suchsystem zu gewährleisten, wurden 20 Bergretter der Bergwacht und die Hubschrauberbesatzungen der Polizeihubschrauberstaffel Bayern im Oktober 2021 speziell geschult und ausgebildet.
Die gesuchte Person muss mit einem RECCO-Rettungs-Reflektor ausgerüstet sein, um vom Strahl des Detektors geortet werden zu können. Diese Reflektoren sind leicht, klein und benötigen keine Stromversorgung. Sie sind mittlerweile nicht mehr nur in Wintersportbekleidung und -ausrüstung integriert, sondern verstärkt auch in Produkten für sommerliche Aktivitäten, z. B. in Bergschuhen, Helmen, Klettergurten oder Rucksäcken. Neu ist, dass die Reflektoren auch als Zubehörprodukt nachträglich erworben und direkt an der Ausrüstung angebracht werden können. Dafür wurden mehrere spezifische Produkte entwickelt, z. B. Reflektoren für die Befestigung am Rucksack, als Helmaufkleber oder aber auch integriert in einen Gürtel.
Weitere Informationen zu RECCO Reflektoren unter www.recco.com
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Über RECCO:
Die RECCO-Technologie macht Menschen, die sich in der freien Natur verirrt haben oder in eine Lawine geraten sind, für professionelle Retter auffindbar. Die Reflektoren ersetzen nicht das persönliche LVS-Gerät und die Kameradenrettung. Sie müssen aber nicht eingeschaltet werden und bieten zusätzliche Sicherheit, um für professionelle Retter immer ortbar zu sein.